Donnerstag, 20. Oktober 2016

19. Oktober - Jüdisches Leben der Nachkriegszeit/ 3.Tag


Liebe Leser!

Heute brach der dritte Tag unserer Berlinreise an und dank mittlerweile guter Kenntnis der U Bahn und der S Bahn erreichten wir nach 20 Minuten Fahrt das Jüdische Museum. Gegen 10 Uhr empfing uns sofort unsere Workshopleiterin Natalie, die, wie wir erfuhren neben vielen anderen Tourguides für die Rundgänge zuständig ist. Das Gebäude ist von außen in einen Altbau und einen modernen Neubau gegliedert, doch dies ist nicht ohne Grund der Fall, denn Daniel Libeskind, der Architekt, hat sich wirklich bei allem etwas gedacht. So ist das Untergeschoss bewusst bedrückend gestaltet durch schiefe Böden, eine schwarze Decke oder, dass keine rechten Winkel vorhanden sind. Aber dennoch ist dieses Gebäude für alle Architekturbegeisterten da draußen einfach ein Muss.

Natalie führte uns direkt durch die einzelnen Achsen, die der NS-Verfolgung, die des Exils und die der Kontinuität (ja, jüdische Geschichte setzt sich auch heute noch fort). Das Exil mündete in einem bewachsenen Stehlengarten (Garten des Exils) wie das Holocaust-Denkmal, die NS-Verfolgung in einer schwarzen Sackgasse und die Kontinuität in einer mal wider typisch berlinerisch langen Treppe, man wird einfach schlank in Berlin, sie steht für den Aufstieg zurück ins Leben. Wieder zurück zum Thema, weshalb Ihr das hier lest, unser Fokus liegt ja auf jüdischem Leben, so ging es im Schnelldurchlauf durch die 2000 Jahre jüdischer Geschichte bis zur Nachkriegszeit ab 1945 und unserem eigentlichen Workshop. Für all die Leute, die übrigens wie ich nicht viel stehen wollen oder können, es gab kleine tragbare Stühle.  
 
Das Workshopthema ist auch der Grund, weshalb wir die Themen jüdischer Religion und Geschichte bis zum 2. Weltkrieg nur kurz anreißen konnten, obwohl sie ausführlich aufgeführt sind. Nach kleiner Pause beschäftigten wir uns im Green (=Hoffnung) Room mit den Lebensgeschichten von Juden ab den 1950ern.

Und, auch wenn viele Sonderausstellungen extra Geld kosteten, so war dies bei der Golemausstellung erfreulicherweise nicht der Fall. Sie war interessant nichtsdestotrotz skurril. Dieses Museum müsst Ihr einfach bei eurer nächsten Berlinreise besichtigen, denn die Architektur, dieser besondere Charme und die außergewöhnlichen Exponate wie die Halle voller Metallgesichter auf dem Boden, waren Höhepunkte dieser Tagesreise. Wenn es möglich wäre, gäbe es fünf von fünf Sternen, zehn Punkte, die Note Eins, also eine definitive Empfehlung.
 
Treppe als Bedeutung das das Leben besser wird, auch wenn es ein langer, beschwerlicher Weg ist
 
 



Ausstellung "Fallendes Laub"

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